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Gestaltungskompetenzen im Pflegealltag stärken

Hömann, U., Lauxen, O., Schwarz

Das vorliegende Buch stellt die Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „Arbeitsprozessintegrierte Kompetenzaktivierung und -entwicklung in der Pflege“ (AKiP) vor. In diesem Projekt wurden Instrumente und Methoden entwickelt, die Führungskräfte und Pflegepersonen unterstützen, auf die aktuellen Herausforderungen in der Pflege nicht nur zu reagieren, sondern selbstbegrenzende Handlungsstrategien zu erkennen und eigene Gestaltungsräume und Lösungen zu finden.

AKiP wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und hatte fünf Forschungspartner: zwei universitäre Einrichtungen und drei Praxispartner aus den drei wichtigsten pflegerischen Bereichen (Krankenkaus, stationäre Langzeitpflege und ambulante Pflege). Ausgangspunkt des Projekts waren die aktuellen Herausforderungen in der Pflege: demografischer Wandel, Mangel an Pflegekräften und klamme finanzielle Mittel – bei gleichzeitig hohen formalen Anforderungen an die Qualität der pflegerischen Versorgung.

Führungskräfte sind also stark gefordert, Vorgaben von außen mit internen Zielen und Möglichkeiten in Beziehung zu setzen, unter Beachtung eines pflegerischen Berufsethos. Das führt nicht selten zu belastenden Diskrepanzerfahrungen – auch weil Führungs- und Pflegepersonen die notwendigen spezifischen Kompetenzen für die aktuellen Herausforderungen fehlen. Das Forschungsprojekt AKiP hat genau diese Einflussgrößen untersucht: die Ebene der Führungskräfte, die Ebene der Mitarbeiter und die Ebene der Rahmenbedingungen bzw. Arbeitsorganisation.

Übergeordnete Zielsetzung von AKiP war, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung sowie zur Fachkräfteentwicklung und -bindung zu leisten. Dafür sollten spezifische Konzepte entwickelt und erprobt werden, mit denen Führungs- und Pflegepersonen berufliche Kompetenzen entwickeln und aktivieren können, integriert in betriebliche Arbeitsprozesse.

Wie es sich für das Ergebnis eines Projektes gehört, werden der theoretische Rahmen, entwickelte Instrumente, methodische Umsetzung und die Ergebnisse der Umsetzung differenziert vorgestellt. Es handelt sich aber nicht nur um eine rein theoretische Abhandlung. AKiP liefert auch ganz konkrete Instrumente für Innovationsprozesse, z.B. einen Leitfaden für Reflexionsgespräche. Zudem werden viele Lernformate und Methoden beschrieben sowie Empfehlungen gegeben, wie den Veränderungsprozessen in einer Einrichtung gemeinsam mit den Mitarbeitern begegnet werden kann. Im letzten Kapitel erfolgt die positive Bewertung durch die Projektteilnehmer, da die zu Anfang gesetzten Ziele erreicht werden konnten.

Ich kann dieses Buch allen Führungskräften und Change-Managern in Gesundheitseinrichtungen empfehlen. Es ist hilfreich für all diejenigen, die sich der Verantwortung stellen und trotz schwieriger äußerer Rahmenbedingungen, eine bestmögliche pflegerische Qualität sowie eine hohe Zufriedenheit bei den Mitarbeitern erreichen möchten. Das Projekt macht Mut, nicht nur zu jammern, sondern ressourcen- und lösungsorientiert die aktuellen Herausforderungen anzugehen.

Christine Keller, M.A., Lehrerin für Pflegeberufe, Qualitätsberaterin für Einrichtungen im Gesundheitswesen, Heilpraktikerin (Psychotherapie), Systemische Beraterin (DGSF) in GD Ausgabe 44.

Angaben zum Buch: Hömann, U., Lauxen, O., Schwarz, L. (Hrsg.): Gestaltungskompetenzen im pflegerischen Alltag stärken – Arbeitsprozessintegrierte Kompetenzentwicklung in der Pflege, Mabuse-Verlag 2018, 235 Seiten, Preis: 34,95 Euro

www.mabuse-verlag.de